VW stellt umfassende Entwicklung der Batterietechnik vor

Autor: Die Redaktion

Veröffentlicht am: 15.03.2021

In Rahmen des heute abgehaltenen VW Power Day zeigte Volkswagen zahlreiche Entwicklungsansätze beim Ausbau der hauseigenen Elektromobilität. Zentrale Bausteine betrafen dabei zum einen die Batterie, vor allem Batteriezelle und zum anderen die Ladeinfrastruktur. Mit den Entwicklungen strebt der Konzern Dominanz im elektrischen Fahrzeugsektor an.

Vorgestellt wurden zum Beispiel die Entwicklungen zur Batteriezelle. Hier gab VW bekannt, dass der Aufbau von sechs Gigagactories in ganz Europa mit einer Produktionsleistung von 40 GWh, in Summe also 240 GWh, in Zusammenarbeit mit Partner, in der Planung sei. Der Konzern sei zudem bestrebt ein einheitliches Zellformat für die eigenen Batteriezellen zu entwickeln, mit dem 80% aller Endanwendungen betrieben werden könnten. Durch das einheitliche Design würde es möglich, dass die gesamten Batteriekosten um 50% reduziert würden. VW plant dabei die bis zu 2/3 der Batteriekosten ausmachenden Rohstoffkosten durch Recyclingansätze zu reduzieren und somit zudem die Batterietechnik nachhaltiger zu gestalten. Neuerungen wurden auch in Bezug auf die Batteriezellchemie bekannt gegeben. Künftig sollen vier verschiedene Arten von Batteriezellen in VW-Fahrzeugmodellen verbaut werden. Zuerst sei es geplant in einfachen Anwendungen LFP-Zellen als Basisprodukt einzusetzen. Für leistungsstärkere Anwendungen würde es danach eine Entwicklung in Richtung von hoch Mangan haltigen Batteriezellen sowie Zellen mit spezieller Nickel/Mangan/Cobalt-Chemie geben. Als Endstufe der Batterieentwicklung von VW sieht das Unternehmen die Festkörperbatterie, die VW aktuell mit dem Partner QuantumScape entwickelt. Neben großen Änderungen in der Zellchemie plant VW auch Änderungen in den Produktionsstufen der Batteriezelle. Wesentliche Neurungen umfassen hier zum Beispiel den sogenannten trocken beschichten Prozess, indem die Aktivmaterialien der Kathodenchemie ohne Lösemittel und spätere, aufwendige Trocknung auf das Kathodenband aufgebracht werden.

Alle Entwicklungen im Rahmen der Batterie habe dabei, nach Aussage von VW, auch das Ziel den Ladevorgang schneller und einfacher zu gestalten, worauf VW im Rahmen der Vorstellung seinen zweiten großen Fokus legt. Ab 2025 sei es im Serieneinsatz möglich die Batterien von 10% auf 80% in ca. 12 Minuten zu laden, während der Ladevorgang so unkompliziert wie ein heutiger fossiler Tankvorgang werden soll. Wesentliche Bedeutung habe dafür vor allem die Festkörperbatterie, die schnellste Ladezeiten ermöglichen soll und bis dahin einsatzfähig sein soll. Um gerade für die Schnellladevorgänge genügen Ladestellen zu schaffen sei zudem geplant mit den Partnern Ionity, Enel, Iberdrola und BP den Ausbau von Ladesäulen in diesem Sektor auf 18.000 Schnellladepunkte bis zum Jahr 2025 in Europa zu erhöhen, was 1/3 der gesamten Schnellladeinfrastruktur auf dem Kontinent entsprechen würde.

Quellen:

Die Präsentation: https://www.volkswagenag.com/presence/investorrelation/publications/presentations/2021/03/2021-03-15_PowerDayVWGroup.pdf