
Autor: Die Redaktion
Veröffentlicht am 04.11.2021
Dem französischen Bergbaukonzern Eramet zufolge investieren die Unternehmen in Europa nicht genug in Lieferketten für die Batterieproduktion. Dies kann laut den Rohstoffexperten dazu führen, dass die europäischen Gigafabriken nicht ausreichend mit wichtigen Batterie-Materialien versorgt werden. Laut der Nachrichtenagentur Reuters stehen dabei erneut vor allem die Batteriemetalle im Fokus.
„Risiko, dass Gigafabriken keine Materialien mehr haben“
Elektrofahrzeuge bilden einen essenziellen Bestandteil der Europäischen Union zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Durch enorme Fördersummen für europäische Automobilhersteller und Batteriespezialisten versucht die EU, die Abhängigkeiten von Batterielieferungen aus Asien zu mindern. Laut Pierre-Alain Gautier, Leiter der Abteilung für Unternehmensangelegenheiten von Eramet, konzentrieren sich die Automobilhersteller indes auf Beschaffungsverträge und investieren nicht in eine Produktion von Batteriematerialien. „Es besteht das Risiko, dass die Gigafabriken 2025 bis 2030 keine Materialien mehr haben“, warnt Gautier.
Verarbeitung in Europa: „Nur wenige Chemiekonzerne in der Lage“
Eramet hat derzeit selbst Schwierigkeiten, europäische Investitionen zu finden, um internationale Nickel-, Lithium- und Kobaltreserven zu Batteriematerialien zu verarbeiten. Eramet werde die Ressourcen gegebenenfalls an außereuropäische Konzerne verkaufen müssen. In Europa seien nur wenige Chemiekonzerne in der Lage, die Verarbeitung von Mineralien zu Kathodenmaterial vorzunehmen, sagt Gautier. BASF besitzt diese Fähigkeiten und hat sich bereits mit Eramet zusammengeschlossen, um die Raffination von Nickel und Kobalt aus einer indonesischen Mine von Eramet zu realisieren.
Nickelbedarf: Europas Reserven reichen nicht aus
Europäische Nickelreserven wie die in Finnland versprechen zwar eine geringe CO2-Bilanz, jedoch reichten diese Vorkommen zur Deckung der europäischen Nachfrage nicht aus. Importe aus dem fernen Indonesien oder Neukaledonien sind laut Eramet daher unverzichtbar. Der französische Konzern schätzt, dass er 2030 etwa 20 Prozent des EU-weiten Nickelbedarfs, 25 Prozent des Lithiumbedarfs und zwölf Prozent des Kobaltbedarfs decken kann.