Gigafactory Berlin ohne eigene Batteriepack-Produktion

Autor: Die Redaktion

Veröffentlicht am: 02.07.2020

Tesla verzichtet in seinem unter Hochdruck in Berlin entstehenden Werk aller Voraussicht nach auf den Zusammenbau von Batteriepacks. So die Erkenntnisse aus einem aktuell veröffentlichten Dokument des Landesumweltamtes. Weiterhin möglich scheint perspektivisch jedoch eine eigene Batteriezellfertigung in Berlin.

Geplant ist nun, nach Veröffentlichung des Landesumweltamtes, die „Errichtung und [der] Betrieb einer Anlage für den Bau und die Montage von Elektrofahrzeugen“, wobei zwei Punkte im Projekt nun geändert wurden. Zum einen soll die Gießerei vergrößert werden, was für eine höhere Produktionsleistung an Fahrzeugen spricht und zum anderen will Tesla keine Batteriepacks in Berlin fertigen. Im Antrag heißt es dabei kurz und knapp zum Thema Batteriefertigung, dass diese „entfällt“. Später im Text wird dann darauf hingewiesen, dass damit die „battery pack“ Fertigung und nicht die im Zeitplan deutlich später stehende Option zur Fertigung von Batteriezellen gemeint ist.

Die aktuelle Entwicklung führt dazu, dass nun offen steht, woher die Batteriepacks für die Produktion vom z.B. Model Y in Berlin kommen. In den USA stammen die Batteriepacks für die Fertigung in Fremont aus der inzwischen 35 GWh pro Jahr herstellenden Gigafactory in Nevada, die Tesla zusammen mit dem Partner Panasonic betreibt. In China hatte Tesla innerhalb von kürzester Zeit und vor dem Standort Deutschland eine Gigafactory gebaut in welcher auch Batteriepacks entstehen. Zulieferer in China sind CATL und LG Chem. Gerade letztere Unternehmen sind auch in Europa tätig, insbesondere CATL mit kommendem Sitz in Erfurt, könnte künftig Batteriezelllieferant werden, scheint aber mit geplanten Produktionsstart ab dem Jahr 2022 nicht die Geschwindigkeit von Tesla halten zu können. Da Tesla schon 2021 erste Fahrzeuge in Berlin produzieren möchte scheint die Partnerschaft mit LG Chem, mit Sitz der Batteriezellfertigung in Wroclaw, Polen, reizvoll. Dies wiederum könnte dazu führen, dass Tesla wohl möglich eine eigene Batteriepackproduktion in der Nähe planen könnte.

Nach der aktuellen Anpassung der Pläne für Berlin bleibt es spannend, wie Tesla den Weg in Europa weiter beschreiten wird. Klar ist jedoch, dass Tesla für seine elektrischen Modelle Batteriepacks benötigt. Die Frage woher diese stammen muss in den nächsten Monaten geklärt werden, wenn die Fahrzeugproduktion in Grünheide bis 2021 anlaufen soll.

Quellen:

https://teslamag.de/news/giga-berlin-tesla-vorab-antrag-rohbau-beton-fertigteile-schon-geliefert-28999

https://teslamag.de/news/mehr-akkus-fuer-tesla-gigafactory-nevada-panasonic-ausbau-28447

https://battery-news.de/index.php/2020/06/22/batteriezellfertigung-in-europa-juni-2020/