VW könnte demnächst Akkus für unter 100 US-Dollar/kWh herstellen

Veröffentlich am: 02.04.2020

Der Preis von E-Auto-Akkus gilt als ein entscheidendes Kriterium für die Wirtschaftlichkeit von Elektroautos weltweit. Insbesondere in den vergangenen Jahren ist der Preis pro kWh bei Lithium-Ionen-Akkus signifikant gesunken. So belegen Statistiken, dass der Preis pro Kilowattstunde Kapazität weltweit im Zeitraum von 2010 bis 2018 um rund 85% gefallen ist. Klar ist dabei, dass eine Zunahme der Massenproduktion die Preise je Batterie sinken lässt.

Vor diesem Hintergrund gab Frank Blome, Leiter Batteriezellen bei dem Autohersteller Volskwagen bekannt, dass der Konzern bis 2025 Li-Ionen-Batterien für drei Millionen Elektroautos bauen will. Dies entspricht einem Energieinhalt von umgerechnet 300 Gigawattstunden. Eine entsprechende Massenproduktion an Batterien würde nach Angaben der New York Times dazu führen, dass VW mittels Skaleneffekte in der Produktion die Kosten auf unter 100 US-Dollar pro Kilowattstunde drücken kann. Diese Angaben beziehen sich laut eigenen Angaben auf Akkus, die für den ID.3 zum Einsatz kommen werden. Von Bedeutung ist diese Schwelle auch deswegen, weil viele Experten bei diesem Preis davon ausgehen, dass Elektroautos günstiger als vergleichbare, herkömmliche Verbrennungskraftfahrzeuge angeboten werden können.

Neben dem angesprochenen Skaleneffekt, den man bereits für die kommenden Jahre erwartet hat, führt jedoch auch die Entwicklung neuer Materialzusammensetzungen dazu, dass Herstellungskosten eingespart werden können. Bekannt ist dazu bereits, dass Tesla in Kooperation mit dem Zellhersteller Panasonic den Anteil des teuren Übergangsmetalls Kobalt beispielsweise bei den eigenen Model 3-Fahrzeugen auf unter 3% senken – gleichzeitig jedoch die Energiedichte weiter erhöhen konnte. Perspektivisch sind sogar Tesla-Fahrzeuge ganz ohne Kobalt denkbar.

Auch VW will nun einen ähnlichen Entwicklungsweg gehen und den Anteil von Kobalt reduzieren. Felix Blome versprach hierzu, dass der Nickelanteil der verwendeten Kathode im kommenden Jahr von 65% auf 80% ansteigen soll. Gleichzeitig werde man den Anteil von Kobalt von 15% auf 10% und von Mangan von 20% auf 10% senken können. Also sogenannte 811NMC-Zellen verwenden.

Aufgrund der dynamischen Entwicklung der Materialzusammensetzungen von zukünftigen Batterien ist davon auszugehen, dass auch VW hier noch nicht den letzten Pfeil aus dem Köcher gezogen haben wird. Insbesondere die Möglichkeiten zur Massenproduktion dürften jedoch dafür sorgen, dass zukünftige Elektroautos der Marke VW vergleichsweise günstig angeboten werden können.

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