
Autor: Matthias Augustin
Veröffentlicht am: 10.12.2019
Der im Oktober bei der EU-Kommission eingereichte Antrag zur Förderung des „wichtigen Vorhabens von gemeinsamem europäischem Interesse“ (IPCEI) zur europäischen Batteriezellproduktion wurde nun genehmigt.
Mit einem Fördervolumen von 3,2 Milliarden Euro ausgestattet kann die Arbeit an dem europäischen Großprojekt nun beginnen – mit der Hoffnung auf weitere fünf Milliarden Euro aus privater Hand. Das Projekt umfasst die gesamte Produktionskette von der Rohstoff-Gewinnung und -Verarbeitung über die Material-Produktion, die Entwicklung von Batteriezellen und -modulen bis zum Recycling bzw. zur Wiederverwertung alter Batterien.
Die an dem Projekt beteiligten 17 Unternehmen und Forschungseinrichtungen kommen aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Finnland, Italien, Polen und Schweden und werden mit über 70 externen Partnern kooperieren. Aus Deutschland sind die Firmen BASF, BMW, Opel, eine deutsche Tochter des belgischen Recycling-Konzerns Umicore und Varta dabei. Laut deutschem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier ist dies ein „ein großer Erfolg für den Automobilstandort Deutschland und Europa“. Deshalb solle die Förderung der deutschen Unternehmen „sehr rasch“ bewilligt werden, sodass „spätestens Mitte der 2020er-Jahre (…) auch in Deutschland Batteriezellen im industriellen Maßstab hergestellt werden“ könnten. Dabei verfolgen die beteiligten deutschen Unternehmen verschiedene Ansätze basierend auf ihren Kompetenzen. Während das Ziel des Chemiekonzerns BASF die Entwicklung von neuartigen Kathodenmaterialien ist, setzt die BMW Group den Fokus auf die Batteriezell-Chemie, die Batteriezell-Mechanik sowie Batterie-Designs und deren Produktionsprozess. Von Opel, dessen Muttergesellschaft PSA und dem französischen Batteriehersteller Saft wird eine innovative Batteriezellenproduktion mit Standort in Kaiserslautern geprüft. Die Rolle von Umicore besteht in der Entwicklung neuartiger Technologien, verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung und Material-Recycling. Varta setzt den Fokus auf die Erschließung weiterer Märkte und Anwendungen, unter anderem durch Produktion großformatigerer Batteriezellen.
Somit ist allein durch die deutschen Unternehmen bereits ein großer Teil der Projektaufgaben abgedeckt. Das Gesamtziel der Batterieallianz, den Weltmarktanteil europäischer Batteriezellfertigung von seinen jetzigen 3% bis 2031 drastisch zu steigern, könnte also tatsächlich erreichbar sein.