Das Aachener Recycling-Unternehmen „cylib“ und der belgische Chemie-Konzern Syensqo melden einen Fortschritt bei der Rückgewinnung von Lithium aus gebrauchten Elektrofahrzeug-Batterien. Im Pilotmaßstab sei es den beiden Unternehmen gelungen, aus Schwarzmasse Lithiumhydroxid in Batteriequalität zu gewinnen. Das Verfahren ermögliche die gleichzeitige Verarbeitung unterschiedlicher Zellchemien, darunter NMC und LFP, auf einer einzigen Linie. Dies soll die Prozessführung vereinfachen und die Investitionskosten senken.
Extraktionsmittel mit hoher Selektivität für Lithium
Den Unternehmen zufolge wurde für die Rückgewinnung ein hydrometallurgisches Verfahren von „cylib“ mit einer Lösungsextraktionstechnologie von Syensqo kombiniert. Das eingesetzte Extraktionsmittel stamme aus der Entwicklung von Syensqo und zeichne sich durch eine hohe Selektivität für Lithium aus. Die Umwandlung in Lithiumhydroxid erfolgte durch weitere Prozessschritte wie Reinigung und Kristallisation. Das Endprodukt erfülle die Reinheitsanforderungen führender Hersteller von Kathodenmaterial. Die Technologie ziele indes darauf ab, künftige regulatorische Anforderungen der EU zu erfüllen, diefordern, dass bis Ende 2027 mindestens 50 Prozent und bis Ende 2031 mindestens 80 Prozent des Lithium-Gehalts aus Batterieabfällen zurückgewonnen werden müssen.