TÜV eröffnet Prüfzentrum für Akkupacks in Aachen

Autor: Die Redaktion

Veröffentlicht am 09.06.2022

Der TÜV Rheinland hat im deutsch-niederländischen „Science and Business Park Avantis“ in Aachen das laut eigenen Angaben europaweit modernste unabhängige Prüfzentrum für Antriebsbatterien von Elektrofahrzeugen in Betrieb genommen. Das Investitionsvolumen beträgt mehr als 24 Millionen Euro. Im Vollbetrieb sollen 25 Fachkräfte in dem Kompetenzzentrum arbeiten, wo Fahrzeugbatterien bis zu einer Größe von 800 Kilogramm getestet werden. Das Projekt war im Oktober 2020 angekündigt worden. Die Bauzeit betrug rund 18 Monate.

Eines der größten Zentren seiner Art

Das Labor in direkter Nachbarschaft zum Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen zählt mit einer Gesamtfläche von 2.200 Quadratmetern zu den größten seiner Art. Betrieben wird das Batterieprüflabor von der TÜV Rheinland Automotive Component Testing GmbH, einer Kooperation mit dem Gewerbeflächendienstleister „ConAC“ aus Aachen. Ziel der neuen Einrichtung sei es, alle gängigen und im Markt geforderten Sicherheitsstandards vollständig abprüfen zu können. Im Fokus stehe dabei zunächst der stark wachsende Markt zur regulatorischen und herstellerspezifischen Prüfung von Antriebsbatterien von E-Fahrzeugen. Perspektivisch soll das Testangebot auf andere Speicheranwendungen ausgeweitet werden.

„Innovationskraft so stark wie nie zuvor“

„Die Dynamik im Bereich der Elektromobilität ist extrem hoch: Hersteller drängen mit immer neuen Modellen auf den boomenden Markt“, sagt Dr. Michael Fübi, Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland AG. „Da die Innovationskraft im Bereich der E-Fahrzeug-Batterien so stark wie nie zuvor ist, sind unabhängige Prüfkapazitäten immens wichtig“, ergänzt Professor Achim Kampker, Leiter des direkt benachbarten PEM-Lehrstuhls: „Haltbarkeit und Kosten, Materialeinsatz und Leistungsfähigkeit, Reichweite und Recycling-Fähigkeit: Das sind zentrale Aspekte der Batterieentwicklung. Die Prüfleistungen des neuen Testzentrums tragen zu einer höheren Verlässlichkeit der Technologien bei, aber auch zu marktfähigen Innovationen.“

Sicherheitsnormen aus EU, USA und Asien

In dem Labor sollen unter anderem künftig entwicklungsbegleitende Validierungen für Hersteller vorgenommen werden. Neben elektrischen Leistungs- und Lebensdauertests sei in dem neuen Testzentrum auch eine große Bandbreite von Sicherheitsanalysen unter verschiedenen Bedingungen bis hin zu mechanischen und thermischen Zerstörungsversuchen realisierbar. Dabei sollen Sicherheitsnormen der EU und der USA sowie von Japan, China, Südkorea und Indien abgedeckt werden. In sieben Klimakammern könne bei Bedingungen zwischen minus 60 und plus 90 Grad Celsius sowie zwischen fünf und 95 Prozent Luftfeuchtigkeit getestet werden. Auf einem Shaker seien außerdem Schwingbelastungen prüfbar, und in einem eigenen Bunker könne der TÜV zerstörende Tests wie Nagelpenetration, Über- und Tiefenentladung, Druck, Quetschung und Brandsimulation sowie Falltests vornehmen. Die möglichen Abmessungen, Kapazitäten und das Gewicht der Prüflinge sollen deutlich über den gängigen Werten derjeniger Produkte liegen, die aktuell in Elektrofahrzeugen verbaut werden.

Quelle:

https://presse.tuv.com/zukunftsinvestition-tuev-rheinland-eroeffnet-pruefzentrum-fuer-antriebsbatterien-von-elektrofahrzeugen/