Stellantis-Roadmap macht Opel elektrisch

Autor: Die Redaktion

Veröffentlicht am: 12.07.2021

Opel will bis zum Jahr 2028 zur reinen Elektro-Marke werden. Laut Opel-Chef Michael Lohscheller soll schon 2024 jedes Fahrzeugmodell elektrifiziert sein – und der Manta als „Manta-e“ ein emotionales Comeback feiern. Weil der deutsche Automobilhersteller dafür mehr Batterien benötigt, hat das Unternehmen seinen Plan geändert: Statt ursprünglich einer Batteriefabrik will Opel künftig fünf Werke bauen.

30 Milliarden Euro für die Pläne des Mutterkonzerns
Die Offensive der Marke mit dem Blitz im Logo gehört zu einer 30 Milliarden Euro schweren Entwicklungs-Roadmap für elektrisches Fahren und Software, in die der multinationale Mutterkonzern Stellantis bis zum Jahr 2025 investieren möchte. Das erklärte CEO Carlos Tavares beim „Stellantis EV Day“. Um den Batteriebedarf für alle Elektroautos der 14 Konzernmarken bis zum Jahr 2030 zu decken, seien gewaltige 260 Gigawattstunden produzierter Speicherkapazität notwendig. Bislang hatte Stellantis dafür je eine Gigafactory für Frankreich und eine für Kaiserslautern angekündigt. Da diese jedoch nicht mehr ausreichten, wurde nun bereits Gigafactory Nummer 3 bestätigt: „Wir haben eine Vereinbarung mit der italienischen Regierung geschlossen, unser Motorenwerk in Termoli zur Batteriefabrik weiterzuentwickeln“, sagt Tavares.

Bis zu 200 Kilowattstunden in der Frame-Version
Die so entstehenden Batteriezellen sollen künftig in vier Plattformen Anwendung finden: STLA Small, STLA Medium, STLA Large und STLA Frame. Alle Plattformen sollen dabei um das Batteriepack herum konzipiert sein, wodurch sich die Effizienz steigern soll. Die kleinste Plattform sei für Batteriegrößen zwischen 37 und 82 Kilowattstunden ausgelegt, die Medium-Version für 87 bis 104 Kilowattstunden und STLA Large für 101 bis 118 Kilowattstunden. Die Batterien der Plattform STLA Frame seien noch einmal deutlich größer und in einer Leiterrahmen-Struktur für Pickups beziehungswesie gewerbliche Fahrzeuge gedacht. Um auch bei schwerer Last genügend Leistung zu bringen, sollen dort zwischen 159 und 200 Kilowattstunden geplant sein.

Bei den Batterien setzt Stellantis auf zwei Zellchemien: eine günstigere Version, die ohne Nickel und Kobalt auskommt, auf Lithium, Eisen und Mangan basieren soll und eine Zellleistung von 400 bis 500 Wattstunden pro Liter aufweist sowie eine leistungsstärkere Version, die auf Nickel-Mangan-Basis 600 bis 700 Wattstunden je Liter erreichen soll. Beide Zellen sollen noch bis zum Jahr 2026 auf Modulen und danach auf dem Cell-to-Pack-Ansatz basieren.

Produktionskosten sollen innerhalb von vier Jahren um 40 Prozent sinken
Ebenso kündigt Stellantis für die Zeit ab 2026 den Einsatz von Festkörperbatterien an. Der Konzern wolle bei der dann neuen Technologie auf bestehende Produktionsanlagen zurückgreifen. Zwar teilte der Konzern mit Sitz in den Niederlanden keine weiteren Details dazu mit, jedoch ist bekannt, dass der US-amerikanische Festkörperbatterie-Spezialist Solid Power angeblich über eine Technologie verfügt, die es ermöglichen soll, mit bereits bestehenden Anlagen zu produzieren. Stellantis verspreche sich erhebliche Kostenvorteile in der Herstellung der Batterien: Um bis zu 40 Prozent sollen Batteriepacks bis zum Jahr 2024 günstiger werden als noch im Jahr 2020.

Quellen:

https://www.electrive.net/2021/07/08/stellantis-investiert-30-milliarden-euro-in-elektromobilitaet/

https://www.press.bmwgroup.com/deutschland/article/detail/T0331495DE/konsequenter-naechster-schritt-unterstreicht-fuehrungsanspruch:-die-bmw-group-investiert-in-den-feststoffbatterie-spezialisten-solid-power