
Veröffentlicht am: 17.02.2020
Der Rohstoff Kobalt ist ein Schlüsselelement für moderne Lithium-Ionen-Batterien, da es die Speicherfähigkeit der Batterien maßgeblich erhöht. Batterietypen mit hoher Energiedichte nutzen fast ausnahmslos Kobalt innerhalb der Kathoden. Auch aufgrund der teilweise unzumutbaren Abbaubedingungen des Übergangsmetalls im Kongo wurde weltweit Kritik an den Autobauern laut, Ihre Lieferketten zu kontrollieren und sicherzustellen, dass gültige Menschenrechtsstandards eingehalten werden.
Der schwäbische Autobauer Daimler will auch vor diesem Hintergrund zukünftig die eigene Kobaltlieferkette mittels Blockchain-Technik transparenter machen. Auf Projektbasis kooperiert Mercedes-Benz hierzu mit einen Batteriezellenhersteller. Die Blockchain soll dabei den Produktionsfluss der Materialien nachzeichnen und somit auch den CO2-Ausstoß kenntlich machen.
Dieses Pilotprojekt gehört als ein wichtiger Baustein zu dem kürzlich vorgestellten Innovationsprogramm, dass unter dem Titel „Ambition2039“ sich auch zum Ziel gesetzt hat, in weniger als 20 Jahren eine CO2-neutrale PKW-Neuwagenflotte zu erreichen. Hierzu ist, wie es aus Unternehmenskreisen heißt, eine detaillierte Kenntnis aller klimarelevanten Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette der eigenen Fahrzeuge notwendig. Die Blockchain greift an dieser Stelle unterstützend ein, in dem die Technologie die Dokumentation von Produkt- und Vertragsdaten sicher verkettet und für alle Teilnehmer der Lieferkette nachvollziehbar macht, während zugleich vertrauliche Daten geschützt werden.
Für die Umsetzung dieses Vorhabens hat Daimler den Kooperationspartner Circulator ins Boot geholt. Das Startup-Unternehmen aus London, welches inzwischen auch der Kobalt-Lieferkette von BMW mehr Transparenz verschafft, verwendet dazu einen Werkzeugkasten von IBM. Der unter dem Namen Hyperledger Fabric bekannte Programmbaukasten ermöglicht es Unternehmen die eigene Supply Chain mittels Blockchain-Plattformen abzubilden. Da kein Partner der Lieferkette die alleinige Kontrolle über Daten, wie z.B. Transaktionen haben kann, sind diese durch den dezentralen Ansatz der Blockchain generell verfügbar und verlässlich. Zum Zweck der Datensicherheit erlaubt es Hpyerledger zudem private Verkettungen zu bilden, bei denen nur bestimmte Teilnehmer einen Knoten erzeugen können. Weiterhin nutzt die Plattform verschlüsselte Transaktionen, die nur ausgewählte User decodieren können und sichert die Schnittstellen über einen selbst entwickelten Konsens-Mechanismus ab.