Fortschritte beim Recycling von Lithium-Ionen-Batterien

Autor: Maximilian Geilen

Veröffentlicht am: 03.02.2020

In einem am 01.12.2019 gestartetem Projektvorhaben aus einem Konsortium von 13 Partnern aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft soll bis zum Ende des Jahres 2022 die Frage gelöst werden wie ein industrialisiertes Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aussehen kann.

Koordinator des DeMoBat („Industrielle Demontage von Batteriemodulen und E-Motoren zur Sicherung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe für die E-Mobilität“) getauften Vorhabens ist Professor Alexander Sauer, Institutsleiter des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), der vor allem dafür Sorge tragen muss, dass das Forschungsprojekt die nötige Nähe zu industriellen Rahmenbedingungen schafft. Besonderes Interesse am Forschungsvorhaben zeigen nämlich in erster Linie große Industriebetriebe, die oftmals noch nach adäquaten Lösungen für einen standardisierten Recyclingprozess suchen.

Neben dem Projekt DeMoBat gibt es weitere Projekte im Themenfokus des Batterierecyclings, die ebenfalls auf Kooperationen beruhen. Zu nennen sind hier vor allem das Projekt ReLieVe („Recycling von Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge“) betrieben von den Firmen Eramet, BASF und SUEZ sowie die Partnerschaft zwischen Audi und dem Metallurgiespezialisten Umicore. Auch Northvolt und VW planen eigene Anlagen in Västerås und Salzgitter. Eine Industrialisierung des Recyclings von Lithium-Ionen-Batterien ist aus ökologischen und ökonomischen Gründen sinnvoll. Grundbestandteile der Batterie wie Lithium, Nickel oder Kobalt sind wertvolle Rohstoffe für neue Traktionsbatterien. Neben dem End-of-Life Recycling sind eine einfache Wiederaufbereitung für Traktionsbatterien im Rahmen des sogenannten Remanufacturings ebenso sinnvoll wie eine bessere Vorbereitung automobiler Energiespeicher für einen Einsatz im Second-Life als z.B. Energiespeicher.

Das Projekt DeMoBat förder auch das Baden-Württembergische Umweltministerium mit insgesamt 13 Millionen €. Dazu fand Umweltminister Franz Untersteller treffende Worte: „Wenn es uns mit dem Forschungsprojekt gelingt, durch unterschiedliche, umweltschonende Verfahren Einzelteile wie Kobalt, Nickel und Graphit industriell und automatisiert wiederzuverwerten, machen wir uns nicht nur unabhängiger von Rohstoffimporten, sondern können auch die Umweltbilanz von E-Fahrzeugen deutlich verbessern.“

Quellen:

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/umweltminister-franz-untersteller-ueberreicht-foerderbescheide-fuer-demontagefabrik-demobat-in-hoehe-v/?fbclid=IwAR3k6AR6mC7QOk9kD8XL3Ox5AVd714-UwPYVDmJMQVSLyRmOfkFT48p8E8w

https://www.electrive.net/2020/01/28/bawue-robotergestuetzte-demontage-von-akkus-und-e-antrieben/

https://www.iip.kit.edu/1064_4894.php