
Autor: Maximilian Geilen
Veröffentlicht am: 24.01.2020
Nach aktuellen Berichten von Reuters plant VW eine zeitnahe Beteiligung an dem im westlichen Raum noch vergleichsweisen unbekannten chinesischen Batteriehersteller Guoxuan Hightech Co. Guoxuan ist spezialisiert auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Lithium-Batterien sowie Energieübertragungssystemen. Im Unternehmensangebot befinden sich Lithium-Ionen-Batterien und stationäre Energiespeicher, aber auch Motoren, Fahrzeugsteuerungen, Hoch- und Niederspannungsschaltanlagen und Steuergeräte. Kerngeschäft des Unternehmens sind jedoch Batteriezellen, die ca. 90 % des Unternehmensgeschäfts von Guoxuan ausmachen und bisher nahezu ausschließlich in China vertrieben werden.
Guoxuan selbst ist nach den deutlich bekannteren Unternehmen CATL und BYD aktuell der drittgrößte Batteriehersteller in China. Ein besonderes Interesse von VW liegt neben der Lithium-Ionen-Batterieproduktion wohl vor allem auch auf der hauseigenen Batterieentwicklungsabteilung und den ebenfalls vorhandenen Kompetenzen in der Fertigung von Kathodenmaterial.
Volkswagen will sich entsprechend aktuellen Berichten nun wohl mit 20% bei dem chinesischen Unternehmen einkaufen. Bei einer Marktkapitalisierung von 2,8 Milliarden Dollar von Guoxuan würde VW hierfür eine Zahlung von über einer halben Milliarden Dollar umsetzen müssen. VW strebt daher eine mit Guoxuan abgestimmte Lösung in Form einer ermäßigte Privataktienplatzierungen an, welche jedoch von der chinesischen Regierung freigeben werden muss. Diese Form der Anlage würde beiden Unternehmen flexiblere Preismechanismen und kürzere Sperrfristen für die Mehrheitsaktionäre bieten.
Würde die Beteiligung, zu der es schon im August 2019 Gerüchte gab, gelingen so wäre diese sich zu den bereits zahlreichen Beteiligungen von VW an chinesischen New Mobility Unternehmen gesellen. Bestehende Partnerschaften hat VW beispielsweise bereits mit den Firmen JAC Motor, SAIC und in dem Joint Venture mit FAW. Mit der angestrebten Beteiligung an Guoxuan unterstreicht VW einmal mehr die eigenen Ambitionen große Teile der neu-entstehenden Wertschöpfungskette zu kontrollieren.