Klage gegen Tesla – Verlust von Akkukapazität nach Softwareupdate?

Autor: Alexander Lütkehaus
Veröffentlicht am: 15.08.2019

Laut Anklage eines Tesla-Fahrers in Nordkalifornien begrenzt das Unternehmen die Batteriespannung älterer Fahrzeuge über ein Software-Update. Dadurch soll laut Anklage ein teurer Rückruf umgangen werden. Tesla wird Betrug von tausenden Kunden vorgeworfen, die weltweit über eine Reduzierung ihrer Reichweite von bis zu 64 km klagen. Das diskutierte Update war nach einem Brand eines Model S-Fahrzeugs in Hongkong eingeführt worden. Begründung sei laut Tesla die Überarbeitung der Lade- und Wärmemanagementeinstellungen an Modell S und X durch ein Update, um den Schutz und die Lebensdauer der Batterie zu verbessern.

Viele Kunden beschwerten sich im Anschluss, dass sie durch die Reichweitenreduzierung gezwungen werden, häufiger aufzuladen und insgesamt das Fahrzeug abgewertet wird. Auf Nachfrage beschrieb Tesla die Reduzierung als normal. Weitere Erklärungen lauteten, dass nur ein geringer Teil der Fahrzeuge von dem Verlust der Reichweite betroffen sei und man diese Auswirkungen der Software nachbessern wolle. Einzelne Kunden reagierten mit Klagen, Verkauf oder sorgten mit einer Deaktivierung ihres WLANs für eine Nichtaktualisierung der Software. Tesla wird somit vorgeworfen, sich gesetzlichen Verpflichtungen zur Reparatur oder des Austausches der Batterien aufgrund eines Sicherheitsrisikos entziehen zu wollen, obwohl das Unternehmen über die Mängel informiert war. Die Klage weist auf zahlreiche Batteriebrände hin, woraufhin Tesla die Kunden nicht informierte, sondern das fragwürdige Update bereitgestellt hatte. Laut Anklage sei Tesla das Sicherheitsrisiko bei voller Akkuausnutzung bekannt gewesen und versuche jetzt dieses durch ein Update günstig zu kaschieren.

Tesla wies dagegen auf die Statistik von einem Tesla-Fahrzeugbrand pro 170 Millionen gefahrene Kilometer im Vergleich zu allen Fahrzeugen mit einem Brand pro 19 Millionen Kilometer hin. Weiterhin wird das Risiko eines Brandes als 10 Mal geringer eingeschätzt als bei Gasautos. Beim Vorfall in Hongkong seien nur einzelne Module betroffen gewesen, wogegen der Großteil unbeschädigt blieb.

Viele Kunden sind jedoch unzufrieden und enttäuscht von dem Kundenservice. Sie fühlen sich nicht über die wahren Probleme informiert, sodass einzig die Reichweitenreduzierung ist für die Kunden als Nachteil spürbar ist. Auf die betreffenden Batterien wird eine Garantie von acht Jahren gewährt.

Quelle:

https://www.reuters.com/article/tesla-battery/tesla-hit-by-lawsuit-claiming-thousands-of-owners-lost-battery-capacity-after-software-update-idUSL2N25418A

https://www.focus.de/auto/elektroauto/tesla-model-s-software-update-nach-akku-braenden-neue-klage-gegen-tesla_id_11014762.html