Battery-News präsentiert eine aktuelle Übersicht zu geplanten und bereits umgesetzten Projekten im Bereich der Aktivmaterial-Produktion für Lithium-Ionen-Batterien in Europa. Im Vergleich zur vorangegangenen Karte aus dem Jahr 2024 wurden Batterieaktivmaterialien klar von Batterierohstoffen und Vorläufermaterialien abgegrenzt, um eine bessere strukturelle Übersicht zu schaffen.
Abhängigkeit von außereuropäischen Akteuren
Auffällig ist dabei vor allem die geringe Anzahl der Produktionsstandorte für Aktivmaterialien, was die weiterhin bestehende Abhängigkeit von außereuropäischen Lieferketten verdeutlicht. Einige Länder, wie Norwegen, Finnland und Ungarn, erweisen sich als attraktive Standorte aufgrund ihres Zugangs zu günstiger und verfügbarer Energie oder durch weniger strenge regulatorische Rahmenbedingungen.
Konzentration auf Silizium als Anodenmaterial
In Europa werden derzeit mehrere Produktionsanlagen für LFP-Kathodenmaterialien errichtet, die sich jedoch – abgesehen von wenigen Ausnahmen – noch nicht in Betrieb befinden. Parallel dazu zeigt sich eine zunehmende Konzentration auf Silizium als Anodenmaterial, während bislang keine bekannten Standorte aktives Anodenmaterial (AAM) auf Basis von natürlichem Graphit produzieren.
Batterie-Recycling und Aktivmaterialproduktion
Für die kommenden Jahre erwartet der Lehrstuhl PEM der RWTH Aachen, der sowohl im Batterie-Recycling als auch in der Aktivmaterialproduktion forscht, eine stärkere Verzahnung beider Bereiche. Durch diese Integration könnten Recycling-Unternehmen zunehmend Precursor-Materialien (pCAM) produzieren, um Zellhersteller und OEMs dabei zu unterstützen, die sich verschärfenden regulatorischen Anforderungen entlang der Lieferkette zu erfüllen.
Weitere Informationen aus der Forschung
Die dargestellten Informationen basieren auf offiziellen Unternehmensmitteilungen und verlässlichen öffentlichen Quellen. Hinweise zu fehlenden Unternehmen oder inhaltliche Ergänzungen nimmt das Team der Battery-News gern entgegen. Für vertiefte Informationen zur Aktivmaterialproduktion steht Valentin Mussehl vom Lehrstuhl PEM der RWTH Aachen per E-Mail zur Verfügung: v.mussehl@pem.rwth-aachen.de