Der schwedische Batteriehersteller Northvolt hat eine umfassende Neuausrichtung seiner Strategie angekündigt. Hintergrund ist der stagnierende Markt für Elektrofahrzeuge in Europa und der schleppende Hochlauf der Batterieproduktion. Im Zuge der Neuausrichtung will Northvolt sich auf sein die Zellproduktion als sein Kerngeschäft konzentrieren. Die „Northvolt Drei“-Gigafactory in Deutschland sei von der Umstrukturierung nicht betroffen.
Veränderungen in Schweden, Polen und USA
Zur Umsetzung der neuen Strategie hat das Unternehmen konkrete Maßnahmen angekündigt. So soll im schwedischen Skellefteå die Produktion von Kathodenmaterial im Werk „Northvolt Ett“ vorübergehend gestoppt werden. Die Pläne für die Zellproduktion am Standort bleiben indes unverändert. In Borlänge werde zudem das Vorhaben „Northvolt Fem“ eingestellt, das ursprünglich als neue Produktionsstätte für Kathodenmaterial vorgesehen war. Der erst 2022 übernommene Standort soll nun verkauft werden. Im polnischen Gdańsk bleibe „Northvolt Dwa“ als Europas größte Batteriesystemfabrik unterdessen weiterhin Teil der Unternehmensstrategie, allerdings suche Northvolt dort aktiv nach Partnern oder Investoren, um den Betrieb zu finanzieren. Außerdem werde die Lithium-Metall-Forschung von den USA an den Hauptstandort in Schweden verlagert und das zuständige Tochterunternehmen Cuberg geschlossen. Die Reduzierung der Projekte habe auch einen Abbau von Personal zur Folge.
Pläne für Deutschland bleiben vorerst bestehen
Trotz der Anpassungen setzt Northvolt weiterhin auf die Projekte NOVO in Schweden, „Northvolt Drei“ in Deutschland und „Northvolt Six“ in Kanada. Das Unternehmen befinde sich in Gesprächen mit den beteiligten Stakeholdern, um den Fortschritt an den Standorten zu sichern. Im Herbst wolle Northvolt mögliche Änderungen der Zeitpläne und zusätzliche Maßnahmen zur Kostensenkung bekanntgeben.
Quellen:
https://northvolt.com/articles/northvolt-strategic-review/
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/northvolt-batteriehersteller-will-standorte-verkaufen-und-belegschaft-reduzieren/100067555.html
