Der südkoreanische Konzern EcoPro hat den Bau einer Produktionsanlage für Kathodenmaterialien im ungarischen Debrecen abgeschlossen. Mit dem neuen Standort reagiere das Unternehmen auf die verschärften EU-Vorgaben für die Lieferkette von Elektrofahrzeugen. Das Werk umfasst eine Fläche von rund 440.000 Quadratmetern und integriert mehrere Tochterunternehmen der Gruppe.
Materialien für 600.000 Batterien pro Jahr
Neben „EcoPro BM“, das auf die Herstellung von Kathodenmaterialien spezialisiert ist, haben sich dort auch „EcoPro Innovation“ zur Verarbeitung von Lithium und „EcoPro AP“ zur Erzeugung von Industriegasen angesiedelt. Die Anlage von „EcoPro BM“ verfüge über eine Jahreskapazität von 54.000 Tonnen Kathodenmaterialien, was für die Batterien von etwa 600.000 Elektrofahrzeugen ausreiche. Darüber hinaus sei eine jährliche Produktion von 8.000 Tonnen Lithiumhydroxid geplant.
Schrittweise zur Massenproduktion
Ab 2026 sei die schrittweise Aufnahme der Massenproduktion vorgesehen. Zunächst sollen hochnickelige ternäre Kathodenmaterialien wie Nickel-Kobalt-Aluminium (NCA) und Nickel-Kobalt-Mangan (NCM) hergestellt werden. Später soll das Produktportfolio auf mittelnickelige Varianten und Lithium-Eisenphosphat (LFP) erweitert werden. Perspektivisch sei eine Verdopplung der jährlichen Produktionskapazität auf 108.000 Tonnen geplant.
Sinkende Kosten dank Automatisierung
EcoPro zufolge werden die in Debrecen gefertigten Materialien mit preisgünstigem Nickel aus einer eigenen Schmelzanlage in Indonesien hergestellt. Durch Automatisierung und moderne Fertigungstechnologien erwarte das Unternehmen Vorteile bei den Produktionskosten. Ungarn gilt als zentraler Standort für die europäische Batteriewertschöpfungskette. Dort haben sich Zellproduzenten wie Samsung SDI, SK On, CATL und Automobilhersteller wie BMW angesiedelt.
