Der norwegische Batteriematerial-Hersteller Vianode hat mit dem Bau einer großtechnischen Anlage zur Produktion synthetischen Graphits in der kanadischen Provinz Ontario begonnen. Das Projekt ist als mehrstufige Investition mit einem Gesamtvolumen von mehreren Milliarden US-Dollar vorgesehen, wobei die erste Phase mit umgerechnet rund 1,4 Milliarden US-Dollar zu Buche schlagen soll. Die jährliche Produktionskapazität soll schrittweise auf bis zu 150.000 Tonnen ausgebaut werden.
Produktionsstart 2028
Das Werk soll in der ersten Phase rund 300 Arbeitsplätze schaffen und im Jahr 2028 den Betrieb aufnehmen. In der finalen Ausbaustufe sollen die Fertigungsstätte bis zu 1.000 Arbeitsplätze bieten. Laut dem Unternehmen wurde die Provinz Ontario aufgrund ihrer Infrastruktur, des Zugangs zu emissionsarmer Elektrizität und der industriellen Nähe als Standort ausgewählt. Die Anlage wird als Beitrag Kanadas zur „G7 Critical Minerals Production Alliance“ in Szene gesetzt.
China ist größte Quelle
Aktuell stammt der Großteil des weltweit eingesetzten synthetischen Graphits aus China. Synthetisches Graphit ist ein zentraler Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien und kommt zudem in der Verteidigungstechnik, bei Halbleitern, in Energiespeichersystemen, in der Stahlproduktion und in der Kerntechnik zum Einsatz. Seit 2024 betreibt Vianode seine erste Anlage zur Produktion synthetischen Graphits in Norwegen. Erste Produkte seien durch einen namentlich nicht genannten Automobilhersteller bereits für die industrielle Nutzung qualifiziert worden.


