Das EU-Projekt „HiQ-CARB“ hat nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC über einen Zeitraum von vier Jahren deutliche Fortschritte bei der Entwicklung nachhaltiger, leitfähiger Additive für Lithium-Ionen-Batterien erzielt. Durch die Kombination von Kohlenstoffnanoröhren und Acetylenschwarz aus erneuerbaren Quellen konnte die erforderliche Menge an Additiven in den Batterieelektroden reduziert werden. Dies wirkt sich den Projektpartnern zufolge positiv auf Materialeffizienz, Leistung und Produktionskosten aus.
Die Produktionsprozesse für die eingesetzten Materialien wurden auf industrielle Mengen hochskaliert. So stellte die Firma ORION Acetylenschwarz in einer Größenordnung von über 3.000 Tonnen her, während ARKEMA dünnwandige CNTs in geeigneten Mengen produzierte. Eine von der Universität Bordeaux durchgeführte Ökobilanz weist für dieses Material rund 1,5 kg CO₂-Äquivalent pro Kilogramm aus. Konventioneller Ruß kommt der Analyse zufolge auf 3,5 bis 3,9 kg CO₂-Äquivalent.
Die neuen Additive konnten erfolgreich in die bestehenden Produktionslinien des Batterieunternehmens CustomCells integriert werden. Die Projektpartner berichten von stabilen Beschichtungen und verbesserter Leitfähigkeit, ohne dass grundlegende Anpassungen an der Produktion erforderlich waren. Parallel dazu wurden Strategien zur Markteinführung und zur Qualifizierung von Fachkräften entwickelt.