Das kanadische Unternehmen Li-Cycle hat Gläubigerschutz nach dem kanadischen Insolvenzgesetz CCAA beantragt. Parallel dazu wurden in den USA Verfahren nach Kapitel 15 der Insolvenzordnung eingeleitet. Hintergrund seien fortwährende finanzielle Schwierigkeiten, die das Unternehmen bereits im März dazu veranlasst hatten, Käufer für seine Vermögenswerte zu suchen.
Weiterführung des Betriebs in Deutschland
Glencore als der größte gesicherte Gläubiger bietet im Rahmen eines „Stalking Horse“-Verfahrens unterdessen mindestens 40 Millionen US-Dollar für wesentliche Betriebseinheiten und geistiges Eigentum von Li-Cycle. Eine endgültige Genehmigung durch das zuständige kanadische Gericht steht noch aus. Li-Cycle zufolge umfasst die Vereinbarung mit Glencore auch ein Überbrückungsdarlehen in Höhe von 10,5 Millionen Dollar, das zur Weiterführung einzelner Geschäftseinheiten genutzt werden soll. Das Unternehmen plane die Abwicklung mehrerer Tochtergesellschaften in Europa und Asien, wolle den Betrieb in der Schweiz und Deutschland aber vorerst fortführen. Infolge des Insolvenzverfahrens kam es zu Ausfällen bei bestehenden Kreditvereinbarungen, darunter ein nicht abgerufener Kredit des US-Energieministeriums von 475 Millionen Dollar.