Volkswagen und PowerCo haben bei der „IAA Mobility 2025“ in München die Serienversion ihrer neuen prismatischen Einheitszelle vorgestellt. Sie soll erstmals in der „Electric Urban Car Family” von Volkswagen, ŠKODA und CUPRA zum Einsatz kommen. Laut PowerCo erreicht die Zelle eine Energiedichte von rund 660 Wattstunden je Liter, was einem Plus von etwa zehn Prozent im Vergleich zu bisherigen Zellen entspricht. Das neu entwickelte Batteriesystem setzt auf die Cell-to-Pack-Technologie, wodurch Batteriemodule entfallen. Prognosen zufolge ermöglicht die Zelle Reichweiten von bis zu 450 Kilometern und Ladezeiten von unter 25 Minuten in den Fahrzeugen der „Electric Urban Car Family”.
Produktion beginnt Ende 2025
Die Fertigung soll Ende 2025 in der Gigafabrik Salzgitter beginnen. Später sei auch die Produktion im spanischen Valencia und im kanadischen St. Thomas vorgesehen. Laut Volkswagen wurden die Kosten mit Hilfe der neuen Zelle signifikant gesenkt. Die Einheitszelle soll künftig bis zu 80 Prozent der Elektrofahrzeuge des Konzerns abdecken und mit unterschiedlichen Zellchemien bestückt werden – darunter LFP, NMC sowie perspektivisch auch Feststoff.
Testfahrzeug mit Feststofftechnologie
Parallel arbeitet der Konzern derzeit an der Erprobung der Feststoffbatterie. Bei der IAA-Messe präsentierte VW ein elektrisches Motorrad, das auf einer „Ducati V21L” basiert und in Zusammenarbeit mit Audi und PowerCo entwickelt wurde. Die Feststoffzellen stammen vom Partnerunternehmen QuantumScape. Das Batteriesystem des Prototyps ist für bis zu 980 QSE-5-Zellen ausgelegt, die auf einer Lithium-Metall-Anode und einem keramischen Separator beruhen. Das Unternehmen verweist auf eine höhere Energiedichte, eine verbesserte Schnellladefähigkeit sowie Vorteile bei Sicherheit und Lebensdauer.
Marktfähige Lösung bis 2030 geplant
Der aktuelle Entwicklungsstand erlaube jedoch noch keinen Serieneinsatz. Laut Volkswagen bildet das Testfahrzeug einen Übergang zwischen Laborforschung und industrieller Umsetzung. In den kommenden Monaten soll ein renntaugliches Motorrad für weitere Erprobungen entstehen. Gleichzeitig dazu werde die Integration der Feststofftechnologie in die PowerCo-Einheitszelle vorbereitet. Das Ziel sei eine marktfähige Lösung bis Ende des Jahrzehnts.