Der Autobauer Porsche hat die geplante Fertigung von Hochleistungsbatterien bei seiner Tochter Cellforce endgültig gestrichen. Begründet wird der Schritt mit einer schwächeren Nachfrage im Bereich von Elektrofahrzeugen sowie ungünstigen Marktbedingungen in den USA und China. Anstelle einer Serienproduktion soll Cellforce künftig als eigenständige Forschungs- und Entwicklungseinheit für Batteriezellen und -systeme bestehen bleiben.
2021 als Joint Venture gegründet
Die Cellforce Group wurde 2021 als Gemeinschaftsunternehmen von Porsche und Customcells mit dem Ziel gegründet, Hochleistungszellen für Elektrofahrzeuge zu entwickeln und später auch in Serie zu fertigen. Im Jahr 2022 begann in Kirchentellinsfurt der Bau einer Fabrik, die als „Anlauffabrik“ mit einer Jahreskapazität von rund einer Gigawattstunde geplant war. Anschließend sollte ein zweiter Standort folgen, um die Produktion im deutlich größeren Maßstab zu realisieren. Mit diesen Plänen wollte Porsche eigene Kompetenzen in der Batterietechnologie aufbauen und die Abhängigkeit von asiatischen Zulieferern verringern.
Fehlende Volumina und Skaleneffekte
Nun erklärt Porsche, dass eine eigene Zellfertigung aufgrund fehlender Volumina und Skaleneffekte nicht wirtschaftlich darstellbar sei. Der Markt für elektrische Fahrzeuge habe sich weltweit nicht so entwickelt wie ursprünglich angenommen. Die technische Expertise von Cellforce soll jedoch weiterhin genutzt werden, unter anderem durch Aufträge der Volkswagen-Batterietochter PowerCo und des neu übernommenen Geschäftsfeldes „V4Smart“, das aus der Varta-Gruppe hervorgegangen ist. Dort werden Lithium-Ionen-Rundzellen entwickelt, die bereits in Hybridmodellen des Porsche 911 eingesetzt werden. Laut Branchenkreisen könnten rund 200 der knapp 300 Arbeitsplätze bei Cellforce wegfallen; Porsche selbst nennt keine Zahlen.
Weiterhin Verbrenner, Hybride und E-Autos
Trotz des Rückzugs aus der Batterieproduktion betont Porsche seinen Kurs in Richtung der Elektromobilität. In Europa erreichte die Elektrifizierungsquote des Herstellers im ersten Halbjahr 2025 etwa 57 Prozent, weltweit 36 Prozent. Dennoch bleibt das Unternehmen bei seiner Drei-Säulen-Strategie aus Verbrennern, Hybriden und Elektrofahrzeugen.
Quellen:
https://newsroom.porsche.com/de/2025/unternehmen/porsche-cellforce-group-fokussierung-batterieaktivitaeten-40343.html
https://www.reuters.com/business/autos-transportation/porsche-scraps-battery-production-plans-cellforce-unit-2025-08-25/