Der deutsche Batteriehersteller Varta AG steht nach finanziellen Schwieigkeiten vor einer umfassenden Restrukturierung. Geplant sei ein Schuldenschnitt, bei dem die Banken auf 285 Millionen Euro verzichten und Vartas Verbindlichkeiten auf 200 Millionen Euro sinken. Im Rahmen des Sanierungskonzepts sei außerdem eine Kapitalzuführung von insgesamt 120 Millionen Euro vorgesehen, die zu gleichen Teilen von Investoren und Gläubigern komme und an der Porsche sich mit 30 Millionen Euro beteilige. Die Altaktionäre sollen vollständig aus dem Unternehmen gedrängt und das Grundkapital auf Null herabgesetzt werden. Damit würde Varta von der Börse verschwinden.
Porsche an Lithium-Ionen-Rundzellen interessiert
Unterdessen strebt Porsche im Zuge der Restrukturierung eine Mehrheitsbeteiligung an der Varta-Tochter „V4Drive Battery“ an. Das Unternehmen ist auf großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen spezialisiert, die unter anderem im Hybridantrieb des Porsche 911 Carrera GTS zum Einsatz kommen. Teil der Vereinbarung ist die Einbringung einer Produktionsanlage in Nördlingen, die sich derzeit im Bau befindet. Porsche plant, die Zellen langfristig auch für andere Kunden zu produzieren. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und des erfolgreichen Abschlusses der Restrukturierung, die die Finanzierung der Varta AG bis 2027 sicherstellen soll. Hintergrund der finanziellen Schieflage sind Varta zufolge Investitionen in Geschäftsbereiche, die nicht erwartungsgemäß profitabel waren.
Quellen:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/varta-sanierung-porsche-delisting-glaeubiger-schuldenschnitt-aktionaere-100.html
https://newsroom.porsche.com/de/2024/unternehmen/porsche-varta-vertiefen-strategische-partnerschaft-37094.html
