Vulcan Energy kauft Geothermie-Kraftwerk

Autor: Die Redaktion

Veröffentlicht am 14.12.2021

Vulcan Energy Resources hat das Geothermiekraftwerk der Pfalzwerke in Insheim für rund 31,5 Millionen Euro erworben. Das deutsch-australische Start-up-Unternehmen plane einen Umbau der Anlage, um aus dem Thermalwasser Lithiumhydroxid gewinnen zu können. In Höchst bei Frankfurt am Main will Vulcan Energy eine Aufbereitungsanlage errichten, die ab 2024 mit der kommerziellen Lithium-Produktion starten soll. Die Pfalzwerke indes wollen ihr Engagement in der Geothermie beenden und sich künftig auf Wind- und Solarenergie konzentrieren.

Pilotanlage zur Lithium-Gewinnung
Wie bereits berichtet, will die Vulcan Energie Ressourcen GmbH – die deutsche Tochtergesellschaft von Vulcan Energy – im Oberrheingraben aus Tiefenwasser Lithiumhydroxid herausfiltern. Dazu hatte das Unternehmen in der Vergangenheit bereits mit den Pfalzwerken zusammengearbeitet. Nach der 100-prozentigen Übernahme des Kraftwerks durch den Lithium-Lieferanten soll dort nun eine Pilotanlage zur Lithiumgewinnung in Betrieb genommen werden. Schon Mitte 2020 hatte Vulcan Energy angekündigt, in Insheim bis zu 2.000 Tonnen Lithiumhydroxid fördern zu wollen. Dies sei jedoch stark von den Ergebnissen der Pilotanlage abhängig, hieß es.

Zeitgewinn für Extraktionsverfahren
In seiner aktuellen Mitteilung erwähnt Vulcan Energy diese Zahlen indes nicht. Im Rahmen des Projekts „Zero Carbon Lithium“ war stets Ende 2021 als Startzeitpunkt für die Inbetriebnahme einer Pilotanlage kommuniziert worden. Ein neuer Zeitplan wurde nicht verkündet, doch laut Unternehmensgründer Horst Kreuter gewinnt Vulcan Energy durch den Aufkauf Zeit, um das Lithium-Extraktionsverfahren zu verfeinern.

Verträge vereinbart, Material in der Mache
Vulcan Energy hatte zuletzt bereits mit den Automobilherstellern Renault, Stellantis und Volkswagen bindende Lieferverträge geschlossen. Unterdessen muss das Material aus den Förderanlagen erst noch aufbereitet werden, um es an die Kunden verkaufen zu können. Dazu hatte der Lithium-Produzent angekündigt, entsprechende Aufbereitungsanlagen im Chemiepark Höchst in der Nähe von Frankfurt am Main zu errichten. Dort werde das Material aus den Geothermiekraftwerken zu Lithiumhydroxid-Monohydrat verarbeitet und anschließend an die europäischen Batterieproduzenten geliefert.

Ab 2025 jährlich 40.000 Tonnen geplant
Eigenen Angaben zufolge rechnet Vulcan Energy für das Jahr 2024 mit einem Produktionsvolumen von 15.000 Tonnen Lithiumhydroxid. In der darauffolgenden Ausbaustufe ab 2025 sollen die jährlichen Kapazitäten bereits auf 40.000 Tonnen steigen.

Quellen:

https://www.electrive.net/2021/12/12/vulcan-energy-kauft-geothermie-kraftwerk-der-pfalzwerke/

https://www.pfalzwerke.de/pfalzwerke-gruppe/news/20211210-verkauf-geothermiekraftwerk-insheim_n535179