Ein Start-up aus Paris hat es sich zur Aufgabe gemacht die Wissenschaft und die Forschung beim Durchbruch der Festkörperbatterien zu unterstützen.
Lithium-Ionen-Batterien (Li-Ionen) haben unser Leben verändert. Das ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Dank intensiver Forschung von Universitäten gemeinsam mit der Industrie, hat sich die Batterie zum “Technology-Enabler” entwickelt und batteriebetrieben, mobilen Geräten die Türe zum Massenmarkt eröffnet. Vom Auto bis zum Akku-Bohrschrauber alles wird elektrifiziert und kabellos.
Neben der Technologie befriedigt die Li-Ionen Batterie einen weiteren Markttrend – das starke Verlangen nach umweltfreundlichem Umgang mit Technologie. Das Elektroauto trifft hier genau den Puls der Zeit. Politik und Bevölkerung verlangen nach einer “sauberen” Version des Öl-verbrennenden Ottomotors. “But nothing comes without a price” – wusste schon Juliet Marillier. Speziell nicht die Li-Ionen Batterie. Vor allem die Materialkosten sind ein großer Kostenfaktor dieser Technologie und nehmen etwa 60% der Gesamtkosten ein. Zudem kommt noch ein energieintensiver, kostspieliger Produktionsprozess, der für ca. 40% der Kosten verantwortlich ist.
Dies führt am Ende dazu, dass bei einem Elektroauto der Preis für die Batterie, je nach Größe, zwischen 5.000-20.000 Euro liegt. Sicher ein Grund, warum nicht jedes Auto schon batteriebetrieben ist. Zudem kommt noch der eigentliche, wahre, Umweltfußabdruck der Li-Ionen Batterie. Vor Themen rund um den gesamt CO2-Fußabdruck der Batterie und die menschenrechtliche Situation in den kobaltabbauenden Ländern, einen der wichtigsten Grundstoffe aktueller Batterien, werden oft die Augen verschlossen.
Der wichtigste Grund, warum nicht bereits heute alle Autos Batterien betrieben sind, ist aber die limitierte Energiedichte von flüssig-Li-Ionen-Batterien. Gerne hätte die Industrie, vor allem die Automobilindustrie, Batterien die halb so groß, doppelt so Leistungsfähig und deutlich sicherer sind. Der hochentzündliche Flüssigelektrolyt ist es vor allem, der den Forschern Kopfzerbrechen bereitet. Der Flüssigelektrolyt ist ein determinierender Faktor für das Batterie-Potential und somit die Performance der Batterie. Zudem dient der Flüssigelektrolyt, im Falle eines “Thermal Runaways”, als Brandbeschleuniger.
Es ist also Kreativität gefragt, um die Grenzen dieser Technologie voranzutreiben und die nächste Generation an Batteriezellen zu entwickeln, die günstiger, leistungsstarker, sicherer und wirklich umweltfreundlich ist. Nur wie?
Innovative Unternehmen wie zum Beispiel Tesla gehen hier neue Wege und überdenken radikal das Konzept der Li-Ionen Zelle und des Batteriepacks. Beim letzten „Battery Day“, im September dieses Jahres, hat Tesla erneut eindrücklich gezeigt, wie man über den Tellerrand hinausschaut. Die Ingenieure von Tesla haben die gesamte Wertschöpfungskette der Li-Ionen Batterieproduktion in Frage gestellt – mit dem Ziel: Vereinfachung, wo immer möglich, um Kosten zu senken, unnötige Produktionsschritte zu eliminieren und “grüner” zu produzieren. Das bedeutet zum Beispiel den enormen Wasserverbrauch zu senken. Ein holistischer Ansatz der sicher viel Potential birgt!
Neben dem Optimieren der Flüssigelektrolyt basierenden Li-Ionen Technologie, hat sich in den letzten Jahren ein weiterer Trend etabliert, der einen großen Schritt in die richtige Richtung ermöglichen könnte – die Festkörperbatterie.
Ein Konzept das es bereits seit den 1950er Jahren gibt, ist wieder auf dem Vormarsch. Wissenschaftler, Start-Ups, und die Großindustrie, arbeiten mit Hochdruck daran eine Alternative für den Flüssigelektrolyt zu entwickeln. Riesige Mengen an R&D Budget, Risikokapital und Forschungsgelder werden in den Markt gepumpt. Es gibt quasi kein Batterie-Forschungslabor mehr, dass sich nicht mit den sogenannten ASSB (All-Solid-State-Batteries) befasst. Auch die Industrie kann sich das nicht leisten, sodass viele Unternehmen im „Scouting“ und „Monitoring“ Modus sind. Zudem gibt es eine Reihe an neuen Akteuren, die in den Markt dringen. Start-ups sprießen überall aus dem Boden, aber auch klassische Chemie bzw. Material Produzenten – die einfach mal wissen wollen wie ihre Keramiken in einer ASSB-Zelle funktionieren – befassen sich mit diesem Thema. Es gilt für alle die Augen und Ohren offen zu halten, um keine Marktchance oder Innovation der Konkurrenz zu verpassen.
Übersicht relevanter Marktteilnehmer