Batteriespezialist Varta erhält Förderung vom Bund

Autor: Maximilian G.

Veröffentlicht am: 30.06.2020

Im internationalen Wettkampf drängt das politische Europa immer deutlicher auf eine zeitnahe Etablierung des hiesigen Batteriemarktes. Aus diesem Grund reist Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier heute ins schwäbische Ellwangen zum alt eingesessenen Batteriespezialisten Varta, der ein erster größerer Baustein im europäischen Batterienetz werden soll und dafür 300 Millionen Euro vom Bund erhält.

„Es ist ganz wichtig für die Zukunft des Industriestandortes Deutschland und für die Arbeitsplätze der Zukunft. Es werden in den nächsten Jahren Millionen von Elektrofahrzeugen produziert werden. Die Batterien hierfür kommen heute aus Asien und machen circa ein Viertel des Fahrzeugwertes aus. Deshalb wollen wir, dass die Batterien in Europa hergestellt werden“, so Peter Altmaier im Interview. Innerhalb einer europäischen Initiative aus 60 Firmen in 14 Ländern sei Varta insgesamt ein „herausragendes Beispiel“, zur Erfüllung dieses Ziels.

Varta selber hat indes in den letzten Jahren das eigene Produktportfolio zu Lithium-Ionen-Batterien deutlich erweitert. Das Unternehmen bietet zum einen hoch kundenspezifische Batteriesysteme an aber auch Standardprodukte, die bei einer Vielzahl von Anwendungen genutzt werden können. Bekanntestes Produkt von Varta in Bereich der Lithium-Ionen-Batterie ist aktuell noch eine sehr kleine Lithium-Ionen-Batterie. Wie erst gegen Ende 2019 bekannt wurde, setzt der amerikanische Technologiekonzern Apple in seinen AirPodPro auf die Lithium-Ionen-Knopfzellen aus Ellwangen. Ein aufsehenerregendes Zeichen für die Qualität des Varta Produktes, welches preislich sicherlich deutlich aus der gängigen Apple und meist chinesische Zuliefererpolitik, à la Foxconn, fällt.

Neben dem heute geförderten Varta sind 60 weitere Unternehmen im Projekt zur Etablierung eines europäischen Batteriemarktes tätig. Darunter zum Beispiel der Automobiler PSA, der sowohl in Frankreich als auch in Deutschland, bei Kaiserslautern und mit den Partnern Saft und Total Batteriezellfertigungen plant. Ein weiterer Teilnehmer ist das Chemiekonzern BASF, der sich selbst auf die Herstellung von Kathodenmaterial für Batterien spezialisiert.

Zurückkommend auf Varta ist das Ziel klar. Mit der Förderung verlangt der Bundeswirtschaftsminister absolute Hightech Batterien aus Deutschland. Batterien, die hierzulande und dabei auch von Varta produziert werden, sollen die leistungsfähigsten, aber auch ökologisch nachhaltigsten Batterien weltweit werden. Besonders auch das Batterierecycling hebt Altmaier hierbei hervor. Auf Basis dieser technologischen Alleinstellungsmerkmale und durch das starke europäische Bündnis, dass insbesondere von den Ländern Frankreich und Deutschland gefördert wird, soll die Dominanz aus fern Ost im Batteriebereich fallen.

Quellen:

https://www.n-tv.de/politik/Batterie-Jobwunder-ist-absehbar-article21879493.html

https://www.varta-storage.com/de/produkte/power

https://boerse.ard.de/aktien/apple/apple-setzt-bei-airpod-auf-varta-batterien100.html

https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Apple-Produzent-Foxconn-leidet-4677159.html

https://catalysts.basf.com/de/products-and-industries/battery-materials/cathode-active-materials

https://www.electrive.net/2019/12/10/opel-batteriezellproduktion-in-kaiserslautern-soll-offenbar-32-gwh-umfassen/