
Veröffentlicht am: 20.04.2020
Obwohl weltweite Forschungsinstitute und Unternehmen verschiedenen Projekte verfolgen, um Alternativen in der chemischen Beschaffenheit von Lithium-Ionen-Batterien zu erarbeiten, dominiert heut immer noch die Nickel-Kobalt-Mangan-Kathodenchemie die weltweite Produktion von Lithium-Ionen-Elektrofahrzeugbatterien. Untersucht man die drei Elemente im Detail so wird der chinesische Einfluss sichtbar.
In Betrachtung des Rohstoffes Kobalt entfallen zwei Drittel der weltweiten Produktion auf einen bergmännischen Abbau in der Demokratischen Republik Kongo. Von allen Kobaltmienen im Kongo sind mehr als 80% in der Hand von chinesischen Unternehmen, die somit eine Schlüsselressource der Batterieproduktion kontrollieren.
Bei der Ressource Nickel ist die Situation weniger dramatisch als bei Kobalt, während hier die Abbaugebiet über die ganze Welt verteilt sind. Nur etwa 7% des weltweiten Nickelverbrauchs entfällt auf EVs und 35% der Verarbeitung von Nickel wird außerhalb von China umgesetzt.
Mangan ist in Bezug auf die Lithium-Ionen-Batterie wegen weltweit reicheren Abbaugebieten erst einmal weniger kritisch. Die Bergwerksregionen konzentrieren sich auf Südafrika, gefolgt von Australien und Gabun, die am besten ausgestattet sind. Die geförderten Erzmengen von Mangan sind um ein Vielfaches höherer als die von Kobalt und Nickel. Aber auch hier liegt der Einfluss von China vor. China verfügt zwar nur über nur 6% des weltweiten Manganabbaus, verarbeitet die Ressource jedoch geschickt weiter. So erreicht China hier 2019 eine Produktionsleistung von 93% des raffinierten Mangans, dass so für EV-Batterien genutzt werden kann.
In Betrachtung der Gesamtsituation zeigt sich, dass China vor allem in den ersten Weiterverarbeitungsschritten der Grunderzen der Lithium-Ionen-Batterieproduktion nahezu eine Monopolstellung erarbeitet hat. Demnach ist zum einen das weltweite Preisniveau von raffinierten Grundbestandteilen der Batterie ebenso durch chinesische Unternehmen bestimmt, wie die Versorgung der großen Batteriezellhersteller mit den Ausgangsstoffen der Produktion. Die Versorgung ist somit insbesondere auch und wie zuletzt gesehen durch lokale Ereignisse in China, welche die Weiterverarbeitung verhindern, schnell kritisch für den Weltmarkt.
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